F.C.I. Standard Nr. 47 / 28.06.2002/
URSPRUNGSLAND: Schweiz
DATUM DER VERÖFFENTLICHUNG DES GÜLTIGEN ORIGINALS DER NORM: 28.11.2001
VERWENDUNG: Hütehund, Wachhund, Haus- und Hofhund. Heute auch ein vielseitiger Arbeitshund und ein netter Familienhund.
FCI-RESERVIERUNG: Gruppe II: Pinscher und Beardies, Molosser, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, Sektion 3 Schweizer Sennenhunde. Ohne einen funktionierenden Test.
EINEN KURZEN ÜBERBLICK ÜBER DIE HERKUNFT:
Der „Entlebucher“ ist der kleinste der vier Schweizer Schäferhunde. Er stammt aus dem Entlebuch, einem Tal im Kanton Luzern und Bern. Die erste Beschreibung unter dem Namen „Entlibucher Hund“ stammt aus dem Jahr 1889, doch wurden die Appenzeller und Entlebucher Hirtenhunde lange Zeit nicht voneinander unterschieden. 1913 wurden vier Exemplare dieses kleinen Schäferhundes mit gekielter Rute an einer Hundeausstellung in Langenthal Prof. Heim, einem grossen Bewunderer der Schweizer Schäferhunde, gezeigt. Aufgrund der Bewertungen wurden diese Hunde als vierte Rasse des Schweizer Sal. Hunde, die im Schweizerischen Zuchtbuch des SHSB eingetragen sind. Die erste Norm wurde jedoch erst 1927 fertig gestellt. Nach der 28. Als im August 1926 auf Initiative von Dr. B. Kobler der Schweizerische Klub für Entlebucher Hirtenhunde gegründet wurde, wurde die Rasse gefördert und die Reinzucht weiter betrieben. Wie die geringe Zahl der Einträge im SHSB zeigt, entwickelte sich die Rasse nur langsam. Der entlebucher sal hat einen neuen Schwung bekommen. Hund, als trotz seiner ererbten Eigenschaften als lebhafter, unermüdlicher Hütehund seine außergewöhnliche Eignung als Arbeits- und Begleithund entdeckt wurde. Heute erfreut sich dieser attraktive dreifarbige Hund trotz seines immer noch bescheidenen Zustands immer größerer Beliebtheit als Familienhund.
ALLGEMEINE BESCHREIBUNG:
Nahezu mittelgroßer, kompakt gebauter Hund von leicht länglichem Körperbau. Tricolour wie alle Schweizer Sennenhunde, sehr beweglich und agil. Wacher, kluger und freundlicher Gesichtsausdruck.
WICHTIGE EMPFEHLUNGEN:Verhältnis Widerristhöhe : Länge des Körpers = 8 : 10Verhältnis Fanglänge : Länge des Schädels = 9 : 10
VERHALTEN/CHARAKTER:
Er ist lebhaft, temperamentvoll, selbstbewusst und furchtlos, gutmütig und anhänglich gegenüber Menschen, die er kennt, und etwas misstrauisch gegenüber Fremden. Ein unbestechlicher Wächter; freundlich, gelehrig.
KOPF:
In harmonischem Verhältnis zum Körper, leicht keilförmig, trocken; Längsachsen von Nase und Scheitel mehr oder weniger parallel.
OBERKOPF:Schädel: eher flach, relativ breit, am breitesten an der Stelle des Ohransatzes, sich zur Nase hin leicht verjüngend. Schwach sichtbare Hinterhauptbeule. Medianfurche schwach ausgeprägt Stop: Schlecht entwickelt.
ABDECKTEIL:Schnauze: schwarz, vor dem vorderen Lefzenbogen leicht vorspringend: Dick, gut modelliert, deutlich von Stirn und Wangen abgesetzt, gleichmäßig spitz zulaufend, aber nicht spitz; etwas kürzer als der Abstand vom Stop bis zum Hinterhaupthöcker. Nasenrücken ist gerade, Wangen: schwach entwickelt, Lefzen: schwach entwickelt, am Kiefer anliegend, schwarz pigmentiert, Kiefer, Zähne: kräftiges, regelmäßiges und vollständiges Scherengebiss. Zungenbiss wird toleriert. Das Fehlen von 1 bis 2 PM1 (Prämolaren 1) wird toleriert. M3 (Backenzähne 3) wird nicht berücksichtigt.Augen: Relativ klein, rund, dunkelbraun bis haselnussbraun. Ausdruck: lebhaft, freundlich, aufmerksam. Augenlider gut geschlossen, Rand schwarz pigmentiert, Ohren: Nicht zu groß, hoch angesetzt und relativ breit; fester, gut entwickelter Ohrknorpel; Ohrmuscheln hängend, dreieckig, am Ende abgerundet; in Ruhe flach anliegend; im Stand an der Wurzel leicht angehoben und nach vorne gerichtet.
KRK:
Mittellang, stark, trocken, fließt ohne Veränderung in den Rumpf.
KÖRPER:
Kräftig, leicht länglich.
Zurück:
Gerade, fest und breit; ziemlich lang.
Hüfte:
Stark, flexibel, nicht zu kurz.
Kreuze:
Leicht geschrumpft, relativ lang.
Brustkorb:
Weit, tief, bis zu den Ellenbogen reichend. Forethorax deutlich; Rippen leicht gewölbt; Thorax längs, im Querschnitt rund-oval.
Untere Zeile und Unterleib:
Leicht eingezogen.
RUTE:Die natürliche Rute ist eine Fortsetzung der leicht kontrahierten Kruppe, Zwergschweif
Ein natürlich langer Schwanz und ein Stummelschwanz sind gleichwertig.
FINALE:
THORAKALE GLIEDMASSEN:
Kräftig bemuskelt, aber nicht zu schwer. Die Gliedmaßen sind weder zu schmal noch zu breit angesetzt; sie sind kurz, stämmig, gerade, parallel und gut unter den Körper gestellt.
Schulter: muskulös; Schulterblatt lang, schräg und gut am Körper anliegend; Schulter: so lang wie das Schulterblatt oder nur wenig kürzer als dieses. Der Winkel zum Schulterblatt beträgt etwa 110°-120°.Schulter: Unterarm: Relativ kurz, gerade, von ausreichender Knochenstärke, trocken.Daumen: Bildet von vorne gesehen eine gerade Fortsetzung des Unterarms, von der Seite gesehen nur leicht gewinkelt; relativ kurz.
PELVIC LIMBS:
Gut bemuskelt. Von hinten betrachtet sind sie nicht zu schmal, gerade und parallel: Ziemlich lang, bildet am Knie einen ziemlich weiten Winkel mit der Wade.Wade: Fersengelenk: Kräftig, relativ tief angesetzt, gut gewinkelt.Stirn: Relativ kurz, robust, aufrecht und parallel. Wolfskrallen müssen entfernt werden, außer in den Ländern, in denen das Entfernen von Wolfskrallen gesetzlich verboten ist.
LABKY:
Rund, mit eng aneinanderliegenden Fingern, die geradeaus zeigen. Krallen kurz und kräftig; Ballen stark und robust.
BEWEGUNG:
Territoriale, freie, leichte Bewegung mit starker Rückwärtsbewegung; die Gliedmaßen bewegen sich sowohl von vorne als auch von hinten gesehen in einer geraden Linie.
EINRICHTUNG:
ABSCHNITT:
Raues Fell (doppeltes Fell). Deckhaar kurz, eng anliegend, hart und glänzend. Dickes Unterfell. Leicht gewelltes Haar am Widerrist und/oder Rücken wird toleriert, ist aber unerwünscht.
SFARBENIE:
Typische Trikolore. Grundfarbe schwarz mit gelben bis rötlich-braunen lohfarbenen Abzeichen, die möglichst symmetrisch sein sollten. Das Brennen findet sich über den Augen, an den Wangen, an der Schnauze und am Hals, an den Seiten der Brust und an allen vier Gliedmaßen. An den Extremitäten liegt das Brennen zwischen Schwarz und Weiß.
Weiße Abzeichen:einausgeprägter schmaler weißer Haaransatz, der sich ohne Unterbrechung vom Oberkopf über den Nasenrücken erstreckt und die Lippen teilweise oder ganz bedecken kann.weiß vom Kinn, das sich ohne Unterbrechung über die Kehle bis zur Brust erstreckt.weiß an allen vier Pfoten.an der langen Rute gibt es eine wünschenswerte weiße Spitze.
GROSSARTIGKEIT:
ZapfhöhePsi: 44 – 50 cm, Toleranz bis 52 cmSuky: 42 – 48 cm, Toleranz bis 50 cm.
FEHLER:
Jede Abweichung von diesen Punkten wird als Fehler gewertet. Ihr Wert muss im Verhältnis zum Grad der Abweichung und unter Berücksichtigung ihrer Schwere stehen.Mangel an typischem Geschlechtsausdruckoffensichtlich unharmonischzu feines oder zu grobes Skelettzu wenig bemuskeltgerundeter Schädelzu ausgeprägter Stopkurzer, zu langer oder spitzer Fang, unebener Nasenrückensehr feines Vorgebissmehrere Zähne, mehr als 2 PM1 (Premolar 1)Auge zu hell, zu tiefliegend oder konvexLose Augenliderzu tiefliegend, zu klein oder zu spitz, offener, zu kurz gefalteter Rücken, verbeulter oder karpfenartiger Rücken, zu flache oder tonnenförmige Rute, fehlende Vorbrust, zu flache oder tonnenförmige Rute, zu gebrochene Rute, Schwanz über dem Rücken getragenausreichend gewinkelte Gliedmaßengebeugte oder eingezogene Brustgliedmaßenschwache Kruppe oder weiche Kruppeausreichend gewinkelte Beckengliedmaßen, Kuhhaltung, tonnenförmige Haltung, schmale HaltungLabile lange, gestreckte Bewegung: Kurzer Schritt, Begrenzung, Konvergenz, Spreizung.
Zeichnungsfehler:unterbrochener Haaransatzweißer Fleck am Hals, der größer ist als die Hälfte der Handflächeweißer Fleck, der weit über das Handgelenk hinausgeht (Stiefel)Weiß nicht an allen vier Gliedmaßenzusammenhängender weißer Kragen um den gesamten Hals (schwerer Fehler)unterbrochenes Weiß an der Brust (schwerer Fehler)Gliedmaßen : fehlende Bräunung zwischen Weiß und Schwarz (schwerer Fehler)fehlendes Weiß am Kopf = völlig schwarzer Kopf (sehr schwerer Fehler)unsicheres Verhalten, fehlende Lebendigkeit, Aggressivität
AUSSCHLIESSENDE MÄNGEL:Ängstlichkeit oder AggressivitätUnterbiss, ausgeprägter Überbiss oder Kreuzbiss.Entropium , Ektropiumgelbe Raubtieraugen, Birkenaugen, blaue AugenRundschwanzzu lang, weiches Fell (kein doppeltes Fell)Farbfehlerandere als dreifarbige Färbungandere als dreifarbige Grundfarbe als schwarzDunkelheit außerhalb der Toleranz
KOMMENTAR:
Hunde müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden haben, die in den Hodensack herabhängen.